Werbellinsee - Tourismus // Aktivitäten - Tauchen 


Text als Sicherungskopie von http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11259746/62249/Archaeologen_Denkmalpfleger_und_Sporttaucher_erforschen_gesunkene_Kaffenkaehne_Wracksuche.html#

  

Die schönsten Tauchplätze im Werbellinsee
  • Dornbusch   

Der mit Abstand bekannteste und am meisten besuchte Tauchplatz befindet sich am Westufer des See zwischen Eichhorst und Joachimstal. Sehr leicht mit dem Auto zu erreichen und kostenlos was Parken und Tauchen betrifft. Auf einer Landnase befindet sich der auch Taucherwiese genannte Platz an welchem man an sonnigen Wochenenden bisweilen mehr als ein Dutzend Taucher antrifft. Der Einstieg gestaltet sich sehr leicht und bietet linkerhand, im Flachwasserbereich der kleinen Bucht auch Anfängern interessante Tauchgänge. Die meisten werden sich allerdings eher für den direkt vor der Landnase auf 90° zwischen 33m und 37m liegenden Kaffenkahn interessieren. Dieser ist eines der im ganzen am besten erhaltenen Exemplare und ist allein schon durch seine mit knapp 40m Länge imposante Größe ein sehenswertes Tauchziel. Da oftmals ab 20m kein Restlicht zu erwarten ist, hat man eine für ein Binnengewässer eher ungewohnte Atmosphäre wenn das weit über 100 Jahre alte rötlich schimmernde Holz des Wracks im Licht der Tauchlampen auftaucht. Den Bug nach oben gereckt, erfreut es ( wenn auch vieles schon geklaut wurde ) immer noch mit vielen interessanten Details wie dem imposanten Mast, der eisernen Winde oder dem großen Ruder mit Pinne. 

                                                                         Wer beim Austauchen bei ca 20m noch eine kleine Rast an dem freiliegenden Mergel macht, wird mit ein wenig Glück in den kleinen Höhlen Aalrutten und winzige Schwebegarnelen entdecken können. Ähnliches findet ist am südlichen Ende des Dornbusch in ähnlicher Tiefe zu finden.  Der Kiellinie des Kahnes ein Stück weiter knapp der 40m Marke entgegen und einen kleinen Schwenk nach Süd erreicht an eine kleine Übungsplattform nebst Meerjungfrau :-) Vom linken Einstieg aus gegen 40° findet man mit ein wenig Glück ;-) in 33m nach ca 10 min einen weiteren Kaffenkahn. Dieser ist wie auch im Film zu sehen ist anscheinend wesendlich älter und bei weitem nicht so gut erhalten wie No° I. Auf jeden Fall sollte man bedenken das man sich direkt in der Fahrrinne des in der Saison viel befahrenen See´s befindet. Der Böschung beim austauchen folgend, findet man eine weitere Mergelformation, ähnlich der über dem Kahn I vor.              

  •  Kap Horn 

Gegenüber vom Dornbusch befindet sich eine Bucht deren südlicher Zipfel Kap Horn genannt wird. Der Grund für den ungewöhnlichen Namen wird nach einem Tauchgang dort offensichtlich. Mehrere Kaffenkähne haben an dieser, für die schwer beladenene und unter Segel eher unhandlichen Schiffe, tückischen Ecke Ihr Ende auf dem Grund des See´s gefunden. Der Einstieg ist leider etwas schwerer zu erreichen. Am besten ist es sich von Andreas Schildmann (Tel: 0171/1772208) direkt dort hin fahren zu lassen. Allerhand interessante Geschichten gibt´s dann in der O-Pause gratis dazu. Alternativ ist ein Leihboot von der Tauchbasis auf dem EJB zu nutzen oder sich am Bootsverleih am alten Hotel damit aus zu rüsten. Vor Ort findet man, wenn man in der Mitte der Bucht von Land aus ein steigt, auf NNW die traurigen Reste eines Kaffenkahn´s auf ca 11m. Dieser ist leider schon sehr stark von den dort in den warmen Monaten oft ankernden Booten beschädigt worden. Von dort aus langsam sich der Tiefenlinie 13m in südlicher Richtung nähernd, kommt man nach ca 6-8 min zu Nr° II. Noch im Ganzen erhalten, fehlt jedoch alles was nicht direkt zum Rumpf oder Maststuhl gehört. Erkennbar sind noch die Verstrebungen die beim ersten Taucheinsatz 1990 angebracht wurden und ein Einbrechen der Bordwand verhindern sollten.  

Vom zweiten Kahn aus in Richtung 10° tauchend, erreicht man zwischen 22m und 24m nach ca 4 min ein Doppelwrack. Recht nah bei einander haben hier zwei Kaffenkähne Ihr Ende gefunden. Äußerst ansehnlich, mit einem sehr elegant geschnittenen Bug macht die Erkundung durch das oft noch vorhandene Restlicht besonderen Spaß. Erhalten ist auch noch ein Teil der so genannten Bude. Der Teil des Schiff´s in welchem der Schiffer und oftmals auch ein Teil der mit arbeitenden Familie wohnten.

Die Kaffenkähne am Kap Horn wurden 1990 und 1998, zum Teil durch den DUC Berlin intensiv betaucht und erforscht. Dabei wurden die Kähne I - IV komplett beräumt. Die Funde, darunter persönliche Gebrauchsgegenstände, Öfen ( 1817 ) Geschirr ( 1854 ), kleinere Münzen und sogar Schuhe und Stiefel sind zum Teil im Museum für Verkehr und Technik Berlin, zu besichtigen. 

Für den Erhalt und die weitere Exploration und Erforschung dieser historischen Schiffe setzt sich der Verein Kaffenkahn-ev in Eberswalde ein.

  • Die Mergelwand gegenüber Altenhof

Einer der bemerkenswertesten Tauchplätze befindet sich gegenüber Altenhof, annähernd Seemitte. Dies ist z.Bsp. wieder idealerweise mit dem Boot zu erreichen. Wer es trotz dem von Land aus angeht, fährt von Eichhorst in Richtung Joachimstal und findet nach ca 5km linkerhand einen Rastplatz mit überdachter Bank und Parkmöglichkeit. Der See verläuft sich hier sehr flach in einer großen Bucht. Rechterhand sieht man 2 Bojen, deren hintere am Ende der Bucht den frühsten sinnvollen Begeinn des Tauchgangs markieren. Dort erreicht man nach 2m den Grund und beginnt in Richtung 135° zu tauchen. Hier sind Scooter Fahrer klar im Vorteil ;-) .

Dem langsam abfallenden Grund folgend erreicht man nach ca 10 min eine tiefe von ca 17-18m und befindet sich am Rand einer oftmals fast senkrecht abfallenden Steilwand aus Mergel welche zum Teil mehrere Meter ab fällt. Hier sind auch zahlreiche kleine Ausspülungen und Höhlen zu betrachten in welchen sich oftmals recht interessantes Getier tumelt. Zur Seeseite hin vor gelagert befinden sich die so genannten Puddingberge. Diese sind auch aus dem Mergel geformt  und sehen durch die graue Farbe manchmal wie Felsen aus. Wenn man mal von der Farbe absieht ist eine gewisse Ähnlichkeit mit gestürztem Pudding nicht zu vermeiden. Wer nach Norden der Wand folgt kann beim Austauchen in Richtung Ufer auf ca 20m noch die Reste eines Kaffenkahnes finden. Im Flachbereich der komplett bewachsen, ist befindet sich noch ein so genanntes Schwarzes Loch. Dort ist in Ufernähe mit Baggern Tonerde abgebaut worden.

  • Am alten Hotel nahe Joachimstal

Eher unspektakulär aber anfängertauglich zeigt sich der Tauchplatz am alten Hotel. Am Westufer am Dornbusch vorbei weiter nach Joachimstal fahrend leicht zu erreichen. Linkerhand ein ehemaliges Hotel und rechts direkt am Ufer eine kleine Badewiese.

 

Vom Ufer aus sind 2 Bojen schon deutlich zu sehen. Unter jeder ( 8-15m ) befindet sich eine alte Ausbildungsplattform. An einer läd sogar eine alte Gartenbank zum verweilen ein.         Jeweils in unmittelbarer Nähe findet man zu Übungszwecken einmal versenkte Kajütboote. Diese sind inklusive Kajüte einfach betauchbar.

 

Das austauchen am Nordufer bringt dann in den warmen Monaten bis in den 5m Bereich jede Menge Fisch in den Pflanzengürtel. Unbedingt zu beachten ist der rege Schiffsverkehr.

  • An der alten Holzablage
  • Die Steinfelder
  • Das Ziegelwrack
  • An der Schleuse
  • Der Tiefpunkt
  • Die Untiefe im Westen