Quelle: http://www.landtag.brandenburg.de/parladoku/w3/drs/ab_6200/6209.pdf
Oberstes Prinzip ist die Orientierung an den Wünschen der Kunden. Wichtig ist ein breites Verständnis des Kundenbegriffes: Kunden sind natürlich zum einen die Gäste. Hier lag bisher der Orientierungsschwerpunkt. Der Begriff Kundenorientierung muss in den kommenden Jahren aber weiter gefasst werden. Zum Kundenkreis müssen auch alle Partnerorganisationen, Investoren, Verbände und Kommunen gezählt werden, die Interesse am Brandenburg-Tourismus haben oder sich bereits engagieren.
In Zukunft wird es immer stärker darauf ankommen, die Gäste mit immer neuen Produkt- und Dienstleistungsideen zu gewinnen und zu halten. Neben einer konsequenten Qualitätsorientierung verlangt dies Know-how über Entwicklungen im Markt sowie über Kundenwünsche. Grundlage dafür ist die Fortführung der äußerst innovativen Marktforschung. Die Ergebnisse müssen kommuniziert und für Neuentwicklungen im Angebotsbereich genutzt werden. Zusätzlich ist die Auflegung eines Innovationsfonds in der Zuständigkeit des Ministeriums für Wirtschaft zu prüfen, der neue, kundenorientierte und kreative Infrastruktur- und Dienstleistungsideen fördert.
Alle Aktivitäten, von der Produktentwicklung über alle Stufen des Marketings bis hin zu den Organisationsstrukturen und der Förderpolitik sind an ihrem wirtschaftlichen Beitrag zu messen. Das bedeutet eine Konzentration auf die Marktsegmente, mit denen Brandenburg die größte Aussicht auf ökonomischen Erfolg hat. Dementsprechend ist auch die Förderpolitik zu gestalten.
Basis einer von und in den Regionen getragenen Tourismusentwicklung ist vor allem, dass sich die Beteiligten mit den Zielen und Maßnahmen der Tourismusent- wicklung identifizieren können. Hier ist in besonderem Maße die Bevölkerung angesprochen. Gastfreundschaft und Aufgeschlossenheit gegenüber "Fremden" müssen in den nächsten Jahren systematisch gefördert werden. Dies kann der Tourismus nicht alleine bewirken, aber er kann substanzielle Beiträge in Form entsprechender Kampagnen und Aktionen leisten. Ziel ist die Förderung eines Bewusstseins über kulturelle und natürliche Werte sowie eines ehrlich verstandenen "Stolzes" auf Brandenburg, der auch den Gästen vermittelt werden soll.
Gleichermaßen betrifft Identität aber auch die Produktentwicklung. Erforderlich ist eine verstärkte Profilierung unverwechselbarer, landestypischer Angebote mit erkennbarem "Brandenburg-Charakter", die ihre Wurzeln in den spezifisch brandenburgischen Potenzialen Natur, Geschichte und Kultur haben.