Grundsätze der Landesregierung Grundsätze zur weiteren Ausgestaltung des Tourismus im Land

Ausbau von Museen zu Erlebnisstätten mit Eventorientierung, d.h. Einrichtung entsprechender Veranstaltungsflächen für Märkte, Konzerte, Ausstellungen, sowohl in bestehenden Ausstellungsbereichen als auch durch neu geschaffene Bühnenbereiche und Veranstaltungsflächen
Nachfrageorientierter Ausbau von Tiergehegen, insbesondere in Zusammenhang mit Großschutzgebieten als Bestandteile von Naturinformationszentren für die Gäste
Ausbau der Wegenetze unter Beachtung des aktionsräumlichen Verhaltens der Tagesgäste, die weniger Bedarf an linienhaften Routen oder Ferntrassen haben, sondern eher an in der Streckenlänge variablen Rundkursen für sportliche Zwecke wie Wandern, Reiten, Rad fahren und auch Skaten

Qualitätsverbesserung der Tagungs- und Seminarangebote, insbesondere in spezialisierten Betrieben mit hoher Zielgruppenorientierung u.a. durch eine Ausstattungsoffensive bei Businesshotels in Hinblick auf zeitgemäße Kommunikationstechnologien und Ausstattung
Qualitative Stärkung der Kongresskapazitäten an bestehenden Schwerpunktstandorten mit entsprechender Hotelkapazität (Cottbus, Frankfurt/ O., Potsdam) und multifunktionell nutzbare Veranstaltungszentren

Deutliche Forcierung von Kultur- und Unterhaltungsangeboten, die den lokalen bzw. regionalen Charakter unterstreichen (aus Gästesicht hat das Priorität)
Erarbeitung eines landesweiten komplexen Veranstaltungskalenders einschließlich gezielter Kommunikation aller Beteiligten (derzeit extrem zersplitterte Informationen)
Attraktivitätssteigerung der Ortsbilder, Erhaltung des historischen und regionalen Charakters der Ortsbilder, da diese die touristische Außenwirkung entscheidend prägen (Stadtentwicklung und Denkmalpflege sollten auch als Wirtschafts- und Tourismusförderung verstanden werden)
Stärkere Erlebnisorientierung bei der Gestaltung von kultur- und geschichtsträchtigen Stätten und Nutzung als Kulisse für Events

Ausbau von Landurlaubsangeboten insbesondere von Urlaub auf dem Bauernhof mit zielgruppengerechter Freizeitinfrastruktur
Ausbau der touristischen Infrastruktur in den ländlichen Gemeinden zur Angebotskomplettierung
Unterstützung qualitätsverbessernder und saisonverlängernder Angebote zur Erhöhung der Auslastung bei den Leistungsanbietern
Förderung von Projekten mit vielfältigen Angeboten (Beherbergung, Gastronomie Schau- und Erlebniswerkstätten, Veranstaltungen, Direktvermarktung etc.) und hohem Erlebniswert
Intensivierung der Betreuungsangebote beim Landurlaub
Entwicklung von thematischen und zielgruppenorientierten Angeboten auch unter Berücksichtigung der Bedürfnisse von Tagestouristen

Entwicklung des Tourismussegments zu einem Markenzeichen der Tourismuspolitik Brandenburgs
Entwicklung und Qualifizierung der Produktlinie "Lust auf Natur"
Weiterführung der Produktentwicklung in Zusammenarbeit mit den zuständigen Institutionen und Leistungsträgern, insbesondere in den Großschutzgebieten des Landes
Unterstützung der Zertifizierung von umweltverträglichen Tourismusangeboten mit der deutschen Umweltdachmarke "Viabono"

Angebotsprofilierung und -ausbau im Gesundheitstourismus, insbesondere im Bereich Wellness und alternative Heilmethoden, schwerpunktmäßig in den prädikatisierten Kur- und Erholungsorten, die damit zu touristischen Zentren mit ausgeprägter Gesundheitskompetenz werden
Trennung von REHA-Angeboten mit ausgeprägter medizinischer Kompetenz und Gesund-heitsangeboten für Selbstzahler mit geringer oder keiner medizinischen Orientierung, da sich Anforderungen an Infrastruktur und Ambiente unterscheiden
Entwicklung von "Day-Spass" für Tagesgäste als Profilierungsangebot bei bestehenden Thermen ebenso, wie als separates Angebot in geeignetem Umfeld

Verbesserung der Wassersportangebote durch Komplettierung von Wasserwanderrouten gemäß Wassersportentwicklungsplan, Ausbau der Schleusenkapazitäten, nachfragegerechte Verbes-serung der Ver- und Entsorgungs- sowie der Servicestationen und Konzentration auf Angebote mit niedriger Zugangsschwelle
Entwicklung der Lausitzer Seenkette mit eigenständigen Angeboten als Ergänzung zu den bereits bestehenden natürlichen Gewässern für alle Sportarten, unter Beachtung konzeptioneller Überlegungen der IBA
Sicherung des Grundangebotes an Badestellen, stärkere Nutzung des Umweltsiegels "Blaue Flagge" in der Kommunikation, auch für Marinas und Sporthäfen

Qualitätssicherung der Radwegenetze, einschließlich Verbesserung von Serviceangeboten und Beschilderung sowie Sicherheit
Erhöhung der Anzahl radfreundlicher und skaterfreundlicher Betriebe entsprechend ADFC-Kriterien (Bett&Bike) um mindestens 50 % sowie stärkere Nutzung in der Kommunikation. Eingehen auf die qualitativen Erfordernisse von Skaten und Radfahren
Lückenschlüsse bei überregional bedeutsamen Radwegen
Produktentwicklung für das Segment der überregionalen Wanderwege und Sicherstellung der lückenlosen Kennzeichnung der zu vermarktenden Hauptwanderwege
Zielgruppenspezifische Vermarktung von Wanderangeboten unter Inanspruchnahme der bundesweiten Marketingaktivitäten
Abstimmung und Vernetzung touristischer Angebote von Reiterhöfen untereinander und mit der touristischen Infrastruktur (Reitwege)
Erweiterung des ausgewiesenen Reitwegenetzes und Verknüpfung zu regionalen und überregionalen Reitrouten einschließlich Kennzeichnung
zielgruppenspezifische Angebotsvermarktung der reittouristischen Angebote
Koordinierung und Sicherung des Wegenetzes für die touristischen Nutzungsarten Radfahren, Wandern und Reiten

Ausbau von bestehenden Anlagen, vorrangig für Familien mit Kindern; Qualitätsverbesserung für familiengerechte Angebote
Ergänzung bzw. Weiterentwicklung des Angebotes um größere Ressorts mit Ferienhäusern/ Ferienwohnungen mit entsprechend umfangreichen Zusatzangeboten und Vermarktungschancen
Stärkere Zusammenarbeit mit Spezial-Reiseveranstaltern ebenso wie mit Großreiseveranstaltern (TUI, Neckermann), um bessere Marktdurchdringung zu erreichen und Brandenburg als kompetentes Familienferienziel bekannt zu machen

Sanierung und Modernisierung sowie die Ergänzung der Lücken in der infra- strukturellen Ausstattung der vorhandenen jugendtouristischen Einrichtungen durch eine Qualitätsoffensive
Erweiterung des jugendgemäßen Angebotes in den Einrichtungen auf der Grundlage ihrer Profilbildung
Vernetzung mit bereits bestehenden Produktlinien in Zusammenarbeit mit der TMB zur verbesserten Vermarktung im In- und Ausland Zusammenarbeit

Entwicklung weiterer auf die Zielgruppe zugeschnittener Angebote und Produkte im Sinne des Ziels "Tourismus für alle"
barrierefreie Gestaltung von touristischen Angeboten als Qualitäts- und Komfortkriterium
Schaffung einer lückenlosen Angebotskette für die angesprochene Zielgruppe von der Planung über die Organisation der Anreise bis zum Service vor Ort

2.1 Handlungsfeld Produktentwicklung