Eines der begehrtesten touristischen Ziele im Barnim erhält in
diesem Jahr endlich eine Anbindung für Radtouristen.
Parallel zum Werbellinsee entsteht in diesem Jahr eine 8,5
Kilometer lange Radlerpiste. Auf der Route
des Radwanderfernweges Berlin-Usedom wird damit eine der
ärgerlichen Lücken geschlossen. Auf der vielbefahrenen
B 198, die sich am See entlang schlängelt, haben es Radfahrer
bislang schwer, die malerische Schorfheide
zu genießen. Die wenigsten Autofahrer halten sich an die
Tempo-60-Regelung und machen ein bequemes
Radeln gefährlich.
Der Radweg Berlin Usedom ist eigentlich fertig. Radler nutzen die
Route von der Hauptstadt in Richtung Ostsee
längst. Doch wenn sie den Barnim durchqueren, ist Vorsicht
angesagt. Hier geht die Route auf der B 198 entlang,
die zu Jahresbeginn zur Landesstraße abgestuft wurde und jetzt den
Namen L 220 trägt. Wer diese Straße
im wahrsten Sinne entspannt entlangradeln will, lebt angesichts
des hohen Verkehrsaufkommens gefährlich. Die
vielen Kurven und der Umstand, dass wenige Fahrer sich an Tempo 60
halten, verschärft die Gefahr. Damit soll
spätestens 2007 Schluss sein. Der Landesbetrieb für Straßenwesen
hat 1,2 Millionen Euro bereitgestellt für den
Bau eines Radweges.
Geplant hat den Weg der Kreis Barnim. Dieser ging mit 100 000 Euro
in Vorleistung, um das schon lange und oft
versprochene Vorhaben endlich auf den Weg zu bringen. "Für uns war
es wichtig, dass der Flickenteppich für
Radler endlich beseitigt wird und durchgehende Verbindungen
entstehen. Wenn so ein Radweg keinen Zugang
zu den interessantesten touristischen Punkten hat, nutzt doch der
ganze Weg nichts", so Wirtschaftsdezernent
Carsten Bockhardt.
Die Entwurfsplanung für den Weg ist fertig. Der Kreis hat für die
8,5 Kilometer lange Strecke zwischen Eichhorst
an der Abfahrt Wildau und dem Holzablage Michen in Joachimsthal
einen 2,50 Meter breiten Asphaltweg geplant,
der sich in der Regel an der Straße entlangschlängelt. An einer
Stelle jedoch, etwa in Höhe des früheren
Jugendtouristenhotels, verlässt der Radweg die Straße und damit
die direkte Anbindung an den See. Mit einer
Steigung von sieben Prozent geht es den Berg hinauf in den Wald.
An der höchsten Stelle der 1,5 Kilometer
langen Hangstrecke wird der Radtourist einen der schönsten
Ausblicke auf den Werbellinsee haben. Der kleine
Umweg wurde nötig, weil Forst und Biosphärenreservatsleitung an
besonders engen Stellen gegen einen zu
drastischem Einschnitt in den Hang waren.
Der Radweg soll 2006, spätestens Anfang 2007, fertiggestellt sein.
Im übernächsten Sommer, so hofft Bockhardt,
wird der Lückenschluss nicht nur durchreisende Radler begeistern,
sondern auch Barnimer, die entspannt
zum See radeln können.